Donnerstag, 15. Mai 2014

Buch: Still geboren von Maureen Grimm und Anja Sommer






 still geboren

Hier Angaben zum Inhalt und Pressestimmen dazu, gefunden auf der Homepage des Panama Verlags, der das Buch herausgegeben hat.



http://www.panama-verlag.de/programm/still-geboren/

 

"Inhalt

Der Tod begegnet uns in unserer Gesellschaft meist still und im Verborgenen. Insbesondere wenn Kinder während der Schwangerschaft, bei der Geburt oder kurz danach sterben, bleibt diese Erfahrung in starkem Maße tabuisiert. Für die Frauen und Eltern verkehrt sich die freudige Erwartung in ein tragisches Ereignis, auf das im Umfeld meist mit Beklemmung und Sprachlosigkeit reagiert wird.
Maureen Grimm und Anja Sommer möchten mit diesem Buch ein einfühlendes Verständnis vermitteln und so zu einem offeneren Umgang mit dem Thema Kindstod beitragen. Dafür lassen sie betroffene Eltern mit ihren Erfahrungen ebenso zu Wort kommen wie beruflich involvierte Ärzte, Krankenschwestern, Hebammen, Seelsorger und Bestatter. Ergänzt um historische Perspektiven spüren die Autorinnen Ritualen des Abschiednehmens nach, die den gemeinsamen Umgang mit solch existentiellen Situationen für alle Beteiligten erleichtern können. Dazu gehören auch künstlerische Ansätze wie Fotografie und Malerei, wie die Aquarelle von Anja Sommer in diesem Band eindrucksvoll zeigen."

Pressestimmen

»Der vorliegende Band ist fast ein kleines Gesamtkunstwerk zu nennen: Mit fotografischen, zeichnerischen und sprachlichen Mitteln widmet er sich einem schwierigen Thema: der Totgeburt und den ganz früh verstorbenen Kindern. Der Textteil ist dialogisch aufgebaut, es kommen betroffene Frauen, Bestatter, Hebammen, Ärzte und Pflegepersonal zu Wort. So erreicht das Buch einen ganz eigenen emotionalen Zugang zu einem traurigen Ereignis, das in unserer Gesellschaft überwiegend im Verborgenen stattfindet.«

Bestattungskultur (12/2011)

»Die Aquarelle von Anja Sommer regen zu einer tieferen Auseinandersetzung mit dem Thema an. Ihr Ziel, zu einem offeneren Umgang mit dem Thema früher Kindstod beizutragen, haben die beiden Autorinnen mit diesem einfühlsamen Band erreicht.«

Psychologie Heute (Heft 1/2012)

»Das Thema ist schwer zu transportieren, den Autorinnen gelingt jedoch eben dies. Es ist der Aufbau, die Konzeption und natürlich auch die Sprache, die dieses Buch zu einer interessanten, aber vor allem sehr bewegenden Lektüre machen. [...] Der Ansatz und die gelungene Umsetzung der Autorinnen macht ›Still geboren‹ zu einem besonders wichtigen Buch.«

adeo online, 31.01.2012

»Ich bin betroffene Mama. Unser Sohn wurde in der 38. Ssw still geboren. Dieses Buch hat mir sehr geholfen und dabei die Sichtweise von Ärzten, Hebammen, Betroffenen und auch Bestattern sehen zu dürfen.
Eigentlich sollte dieses Buch jeder, der direkt mit Betroffenen zu tun hat, gelesen haben. Es sind sehr viele, sehr wichtige Ansätze dabei, wie man die Eltern bei der Begrüßung und gleichzeitigen Verabschiedung ihres Babys unterstützen und ihnen helfen kann, wichtige Erinnerungen zu schaffen – denn das ist das Einzige, was uns bleibt – und jede noch so kleine Kleinigkeit, jedes noch so kleine Detail ist wichtig!
Ich werde dieses Buch meinem KH schicken. 3 bis 5 von 1000 Geburten in Österreich, Deutschland und der Schweiz enden still. Es ist also auch für Betreuungspersonal nicht Routine und somit hilfreich, wenn man Lektüre dazu hat, die einem verschiedene Sichtweisen bietet.«

amazon.de, 03.10.2013



Panama Verlag 2011
128 S., gebunden, 16,5 x 21,5 cm
ISBN 978-3-938714-13-3
19,90 € (D), 20,50 € (A), 29,90 sFr



Radiobeitrag: Ein bisschen Leben- Wie Eltern um tot geborene Kinder trauern

Ein sehr hörenswerter Beitrag über Elterntrauer, Sternenkinder, ihre Geschwister und den "Garten der Sternenkinder" in Berlin- Schöneberg (-> mehr zu diesem besonderen Ort gibt es in diesem Blog in einem früheren Post zu lesen). Es kommen Mamas, ein Papa, der Berliner Bestatter Uller Gscheidel und seine Frau, die Hebamme, Clarissa Schwarz zu Wort.


http://www.deutschlandradio.de/audio-archiv.260.de.html?drau:broadcast_id=334&drau:page=1


Der Beitrag wurde am 16.04.2014 gesendet, so könnt ihr ihn gut im Archiv finden.

Samstag, 1. März 2014

Film über das Thema Totgeburt: Return to Zero




Hier schon mal der Vorabtrailer, in welchem die Filmmachen und SchauspielerInnen zu Wort kommen. Der Film ist im Kasten und nun geht es um die eigentliche Arbeit, ihn in die Kinos zu bringen. Vor kurzem wurde bekannt dass der Film am 16.März beim Rome Independent Film Festival europäische Premiere haben wird. Doch die Öffentlichkeitsarbeit bleibt wichtig. Es gilt die Kinos und die Medien zu überzeugen, dass es ein Film ist der gesehen werden will. Es ist "schwieriger Stoff", ja, aber ausnahmsweise wird hier die Geschichte erzählt die sehr viele Millionen Familien weltweit betrifft...und die noch keinen so rechten Platz in der Öffentlichkeit bekommt. Es wird Zeit. Und es hilft nur eins: darüber reden, nicht schweigen. Aus der Isolation heraus gemeinsam einen öffentlichen Raum für diese Sternenkinder und die Trauer um sie, einzufordern, oder besser: zu beleben. Ich denke ein Film in grossem Format ist ein Schritt mehr in Richtung einer öffentlichen Würdigung der Familien die ein Baby verloren haben, einer Würdigung ihrer Trauer.

Dein-Sternenkind.eu - eine neue Internetplattform hilft Familien von Sternenkindern



 "Der Auftrag von Dein-Sternenkind Der Auftrag ist die Erstellung kostenloser professioneller Erinnerungsfotos als ein Geschenk für Eltern deren Baby vor, während oder kurz nach der Geburt versterben wird/verstorben ist. Dein-Sternenkind vereint, lehrt und mobilisiert geeignet arbeitende Fotografen, welche Familien die mit dem frühzeitigen Tod ihres Babys konfrontiert sind kostenlose Aufnahmen anbieten. Diese Aufnahmen sind für die betroffenen Familien oft ein wichtiger Schritt im Heilungs- und Trauerprozess und ehren gleichzeitig das Vermächtnis des sterbenden/toten Babys."

So beschreiben die Macher von Dein-Sternenkind.eu die neugeborene Plattform. Der Fotograf Kai Gebel begleitete das Paar Nora und Dan Ende 2012 bei der Geburt ihrer Zwillinge Luis und Liam, unten der Bericht über ihre Geschichte, in Andenken an Liam der damals verstarb, und für Luis, den gesunden Zwillingsbruder. Aus diesen besonderen Momenten, dieser besonderen Begleitung erwuchs eine besondere Beziehung und letztendlich die Inspiration und Kraft eine deutschsprachige Plattform, ähnlich der US- amerikanischen NGO "Now I lay me down to sleep" (über die ich in einem früheren Post berichte) ins Leben zu rufen. Seitdem wächst die Zahl der Anfragen von betroffenen Familien und die Zahl der FotografInnen die sich für dein-Sternenkind.eu engagieren wollen.  Dennoch werden dringend weitere Fotoprofis gesucht um den vielen Anfragen gerecht zu werden. Bitte verbreitet die Idee von dein-sternenkind, damit möglichst viele Menschen, wissen, dass es diese Möglichkeit gibt! Erinnerungen an das verstorbene Baby zu haben ist so wertvoll für die hinterbliebenen Familien. Ich kenne leider sehr viele Familien in Spanien, wo wir damals lebten, die nicht eine Fotografie von ihrem Kind haben. Klar, es gibt Bilder, die im Herzen bleiben. Aber Fotografien oder kleine Filme sind einfach etwas anderes, viel detailierter. Und die sensible Begleitung durch einen anderen Menschen, der/die das ganze professionell proträtiert, unentgeldlich, einfach so, als Akt der Mitmenschlichkeit, ist ein Geschenk für betroffene Familien, die dies wünschen.

Hier ein Beitrag der betroffenen Eltern Nora und Dan:
 
"Wir haben lange überlegt, ob wir wirklich einen professionellen Fotografen (d.h. jemand der uns fremd ist!) damit beauftragen wollen, Bilder von Liam und uns nach der Geburt zu machen - Bilder von solch einer intimen Situation und den wohl schwierigsten sowie gleichzeitig schönsten Stunden unseres Lebens?! Doch wer sollte Bilder machen? Wir selbst wollten uns auf Liam und Luis konzentrieren können und jede Sekunde mit ihnen genießen. Wir wollten keine Familienangehörigen damit beauftragen, weil wir wollten, dass auch sie sich auf Liam und Luis konzentrieren konnten.
Wir hatten Glück und fanden über NILMDTS (Anm: gemeint ist die NGO Now I lay me down to sleep) einen der wenigen Fotografen in Deutschland und dann auch noch in unserer Nähe. Kai Gebel lud uns zu sich ein und machte wunderschöne Bauchbilder von uns. Wir waren so froh, einen Fotografen gefunden zu haben.
Eigentlich wollten wir, dass Kai erst am Tag nach der Geburt kommt und Bilder von uns macht, damit wir die Zeit, die Liam vielleicht am Leben sein würde, nur mit ihm und Luis verbringen konnten. Aber je näher der Geburtstermin rückte, desto mehr wurde uns bewusst, dass wir Bilder und Videoaufnahmen von Liam lebend haben wollten. Für uns, aber auch insbesondere für seinen Zwillingsbruder Luis. Wir wussten nicht ob Liam die Geburt überleben würde, deshalb durfte Kai am Tag des geplanten Kaiserschnitts sogar mit in den OP. So haben wir Aufnahmen von Liam und Luis zusammen direkt nach der Geburt, wie sie noch im OP getauft wurden, wie wir Liam in unseren Armen hielten, begrüßten und verabschiedeten. Wir haben Kai während dieser Zeit kaum bemerkt. Er hielt sich im Hintergrund und hat seine Arbeit sehr sensibel gemacht. Wir sind so froh darüber, dass wir uns dazu entschieden haben, ihn dabei zu haben.
Diese Bilder und Videoaufnahmen sind für uns unbezahlbar. Sie zeigen Liam wie er lebt und wie sehr wie ihn lieben. So müssen wir keine Angst haben, dass unsere Erinnerungen irgendwann verblassen. Die Bilder und Videos werden Luis eines Tages seinen Zwillingsbruder Liam lebend zeigen.
Noch immer wissen wir nicht, wie wir Kai danken sollen! "

Nora & Dan (Eltern von Liam *+ 28.11.2012 und Luis (gesunder Zwillingsbruder)"


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Presseresonanz:

http://dein-sternenkind.eu/News-Media/files/Andrea-Meierholz.html

Dieser Zeitungsartikel aus der Ostfriesen-Zeitung vom 13.02.14 berichtet über die Arbeit einer der Fotografinnen, die sich der Initiative anschloss.